Infos für Lehrkräfte

Legasthenie und Dyskalkulie sind heterogene Lernstörungen, die sich nicht auswachsen. Nehmen Sie diese daher ernst. Alle schulischen Maßnahmen sollten daher passgenau auf das Kind oder den Jugendlichen abgestimmt sein, um langfristig wirkungsvoll zu sein. Sehen Sie den Schüler mit seinen Stärken und Schwächen, knüpfen Sie an positiven Entwicklungspunkte an und machen Sie (auch kleine) Lernerfolge sichtbar.

Stellen Sie fest, dass ein Schüler/eine Schülerin anhaltende Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und/oder Rechnen hat, so nehmen
Sie Kontakt mit dem zuständigen Klassenlehrer und den Eltern auf.
Führen Sie ein gemeinsames Gespräch und klären Sie in diesem Gespräch notwendige Maßnahmen.

Ziehen Sie bei Bedarf den Förderkoordinator der Schule, den Beratungslehrer und den Schulleiter hinzu.

Folgende Fragen sind zu beantworten:

• Wurden schulinterne Überprüfungen (im Lesen, Schreiben und/oder Rechnen) durchgeführt?
• Welches waren die Ergebnisse?
• Liegen ärztliche und außerschulische Testergebnisse vor?
• Gab es bereits in der Vergangenheit Testungen?

Lassen Sie sich bei Bedarf durch den Landesverband beraten.
Beratungstelefon 040/600 78 61 (AB), Tel. 040/530 046 00.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Lernförderung

Eine Förderung, die ausschließlich eine Stoffwiederholung im Sinne einer Nachhilfe anbietet, ist für Schüler mit Legasthenie und/oder Dyskalkulie nicht hilfreich. Stattdessen sollten individuell die Bereiche gefördert werden, in denen die Defizite vorliegen.

Grundlage hierfür ist zunächst die Unterrichtsbeobachtung der Lehrkraft im Sinne einer kontinuierlichen Lernstands- und Lernprozessbeobachtung. Liegen bei einem Schüler gravierende Schwierigkeiten vor, so muss die Förderung zunächst in diesen Bereichen ansetzen und die Vermittlung von Basiskompetenzen im Mittelpunkt eines Förderkonzeptes stehen. Dies ist mit dem Team der Klasse und den Eltern zu besprechen. Warten Sie nicht darauf, dass der Schüler von selbst aufholt.

In Einzelfällen kann es auch erforderlich sein, Hausaufgaben an den Lernstand des Kindes anzupassen. Dabei sind Möglichkeiten der häuslichen Unterstützung mit den Eltern zu besprechen, soweit das Eltern-Kind-Verhältnis dadurch nicht belastet wird.  

Im Falle eines begründeten Verdachts einer Legasthenie/Dyskalkulie sollte den Eltern zusätzlich eine medizinische Diagnostik empfohlen werden. Zugleich ist innerschulisch zu prüfen, ob die Voraussetzungen für eine schulische Förderung und/oder für Beantragung und Umsetzung einer außerunterrichtlichen Lernhilfe (AUL) vorliegen. Des weiteren ist zu prüfen, ob der Schüler einen Nachteilsausgleich erhalten soll gemäß § 6 Nachteilsausgleich /APOGrundStGy und Handreichung Nachteilsausgleich.

Die Website unseres Bundesverbandes BVL bietet Lehrkräften Beispiele für eine gezielte Lernförderung.

Die S3-Leitlinie zur Rechenstörung enthält neben einer Auflistung von geeigneten Förderprogrammen auch Hinweise zur Anwendung der Empfehlungen in der Schule.

Maßnahmen zur individuellen Unterstützung im Unterricht können Sie unseren BVL-Handreichungen für Lehrkräfte zur Legasthenie und zur Dyskalkulie  entnehmen.

- aktualisiert am 23. Mai 2024 -

Ziele & Aufgaben des LVL

Vielfalt ist gut! Legasthenie und Dyskalkulie sind Teil dieser Vielfalt. Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen, unsere Begabungen und Einschränkungen – mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir unsere Stärken entfalten und mit unseren Schwächen gut leben.

Zentrales Ziel des LVL ist es, für Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie angemessene Bedingungen in Hamburg zu schaffen und individuelle Bildungschancen auf den Weg zu bringen!

Gemeinsam wird vieles leichter!

Unser Landesverband Hamburg hat es sich bereits vor Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie und ihre Familien aktiv zu unterstützen sowie aktuelle Informationen zur Bildungspolitik und über Forschung & Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Sie und Ihr Kind haben Anspruch auf Chancenausgleich und Hilfestellungen. Für diesen Anspruch setzen wir uns ein. Werden Sie Mitglied in unserem Verband – gemeinsam wird vieles leichter.

Tom-Henrik Siems
1. Vorsitzender

 

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